Die Vienna Business School will plastikflaschenfreie Zone werden
An der Vienna Business School wird Umweltschutz ab sofort noch aktiver gelebt: Mit eigenen, haltbaren Trinkflaschen setzen die Schüler*innen der Vienna Business School ein Zeichen gegen Einweg-Getränkeverpackungen und für mehr Genuss von Wasser. Bis zu 800.000 Einweg-Plastikflaschen können so pro Schuljahr eingespart werden.
Es begann als lnitiative an der Vienna Business School Augarten. Schuler*innen und Lehrer*innen hatten sich zusammengesetzt, um zu überlegen: Wie kann unsere Schule nachhaltiger und gesunder werden? Ein Blick in die Mistkübel der Schule zeigte: Das grame Abfallproblem sind mitgebrachte Einwegflaschen aus Plastik . Der Inhalt wiederum hatte mitunter einen zu hohen Gehalt von Zucker oder anderen chemischen Zusätzen. Die Aufgabe lautete: Wie motiviert man Schuler*innen, öfter Hochquellwasser aus der Leitung zu trinken und den Verbrauch von Plastik zu minimieren? Ein Pilotversuch mit haltbaren Trinkflaschen, begleitet von im Unterricht konzipierten Marketingideen, machte Mut: So können Schulen die Plastikflut eindämmen.
Einen Beitrag leisten. Alarmrufe vonseiten der Umweltschutzorganisationen verstärkten den Wunsch, einen Beitrag zu leisten. Jede*r Österreicher*in verbraucht im Schnitt jährlich mehr als 180 Plastikflaschen, das Volumen der jährlich in Österreich weggeworfenen PET-Flaschen stellt den größten Anteil der am häufigsten in der Natur weggeworfenen Dinge (Quelle: Global2000) . Und auch, wenn Plastikflaschen in die ,,gelbe Tonne" wandern und recycelt werden, so raten Umweltschutzbehbrden und -organisationen dennoch unisono dazu, zum Schutz der Umwelt von vornherein darauf zu verzichten.
,,Die Idee wurde von den Schüler*innen so gut angenommen, dass sogar eine Übereinkunft getroffen wurde, Plastikflaschen mit der Zeit ganz aus der Schule zu verbannen", freut sich der Direktor der Schule, Mag. Alois Pack. Und noch einen Erfolg feiert sein Team: Was als Pilotprojekt startete, wird mit Beginn des Schuljahrs 2022/ 23 auf alle sechs Standorte der Vienna Business School ausgeweitet.
Bis zu 800.000 Plastikflaschen pro Jahr weniger. Die
Handelsakademien und Handelsschulen der Vienna Business School werden vom Fonds der Wiener Kaufmannschaft
betrieben. Der Vorstand des Fonds, KommR Helmut Schramm, war von der
lnitiative von Anfang an begeistert und ließ für das Herbstsemester eigens gebrandete Trinkflaschen für die rund 3.700
Schuler*innen und fast 400 Lehrer*innen der Vienna Business School produzieren.
,,Für mich ist das fast eine Herzensangelegenheit", sagt Schramm. ,,Solche
lnitiativen muss man unterstützen. Ein schöner Nebeneffekt ist das
Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Schüler*innen dadurch entwickeln . Sie
haben gemeinsam einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt."
Wobei für Helmut Schramm der Charakter der Freiwilligkeit ganz oben steht. ,,Wir setzen auf Eigenverantwortung", sagt Helmut Schramm. ,,Natürlich steht es den Schülerinnen und Schülern frei, ihre gewohnten Getränke am Schulbuffet auch weiterhin zu kaufen. Aber die Flut an mitgebrachten Plastikflaschen wird durch diese nachhaltige Maßnahme mit Sicherheit entscheidend eingedämmt." Das zeigt eine einfache Rechnung: ,,Wir haben an der Vienna Business School über 4000 Lehrer*innen und Schuler*innen und knapp 200 Schultage . Unter der Annahme, dass jede*r pro Tag eine Plastikflasche mitbrachte und dies künftig nicht mehr tut, können wir bis zu 800.000 Plastikflaschen im Jahr einsparen."
Die beste Wahl nach dem Wasserkrug. Von allen Getränkeverpackungen gilt die Mehrweg
Glasflasche als die beste: Die Umweltbelastung ist am geringsten im Vergleich
zu PET-Flaschen, Dosen und Getränkekartons - und auch aus
lebensmittelhygienischer Sicht ist Glas besser: Es ist geschmacksneutral und es gelangen
keine Kunststoffteile in den Inhalt.
Experten warnen auch vor dem Wiederbefüllen von PET-Einwegflaschen:
Dabei entstehen kleinste Risse, in denen sich Bakterien sammeln können, die ebenfalls ins Getränk gelangen.
Und so werden ab September an der VBS Trinkflaschen aus widerstandsfähigem und voll recycelbarem Borosilikatglas in Umlauf gebracht, die schnell mit Leitungswasser befüllt werden und die Last an Plastikmull verringern können. Eine Neopren-Hülle verhindert im Fall, dass die Flasche doch einmal zu Boden fallt, die Verletzungsgefahr: Der Aufprall wird gedampft, und sollte doch einmal etwas zu Bruch gehen, bleiben die Scherben in der Hülle gefangen.
Noch einen Vorteil haben die neuen Flaschen: ,,Wahrend herkömmliche Glas- und PET Mehrwegflaschen nur eine begrenzte Lebensdauer haben, halt unsere VBS-Trinkflasche ein ganzes Schulleben und noch länger", freut sich eine Schülerin aus der VBS Augarten. ,,lch nehme die Flasche auch mit zum Sport und habe für später eine schone Erinnerung an die Schulzeit."
,,Solche lnitiativen zeigen nicht nur, dass Schuler*innen Lernstoff aktiv umsetzen möchten", zeigt sich Direktor Alois Pack zufrieden, ,,sondern auch, dass das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Schuler*innen und Lehrer*innen gut funktionieren ."
Pflichtfach Nachhaltigkeit. Das aktuelle Projekt ist nicht das Einzige, was sich an der Vienna Business School in Sachen Nachhaltigkeit tut. Nur einige Beispiele: An der VBS Mödling etwa stellen die Schuler*innen in Kooperation mit der
Gemeinde das Abfallsystem der Schule neu auf. Die VBS Schönborngasse erstellt regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht und setzt Umweltschutzschwerpunkte. An der VBS Hamerlingplatz wurde mit der Social Business Class ein eigener Ausbildungsschwerpunkt geschaffen, der für den Prestige trächtigen Austrian SDG Award nominiert wurde. Und der VBS Akademiestraße wurde als erstem Standort der Vienna Business School das Umweltzeichen verliehen. Das erklärte Ziel ist es, dass alle anderen Standorte nachfolgen.
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