Wirtschaftswunder 2025 Liechtenstein
Wir, 10 engagierte Schülerinnen und Schüler der Begabtenförderung am futureCampus hak has Feldkirch, haben Tickets für das Wirtschaftswunder 2025 in Vaduz zum Thema „Baustelle Zukunft“ gewonnen und durften an diesem Event teilnehmen. Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in aktuelle wirtschaftliche, gesellschaftliche und mediale Themen und brachte bedeutende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik zusammen.
Interview mit Ladina Heimgartner, CEO Ringier Medien Schweiz
Den Auftakt bildete ein Interview mit Ladina Heimgartner, CEO von Ringier Medien Schweiz. Im Zentrum ihres Beitrags standen die Themen Künstliche Intelligenz (KI), Work-Life-Balance und der Wandel im Medienkonsum.
Frau Heimgartner sprach über die zunehmende Zahl sogenannter „newsdeprimierter“ Personen – also Menschen, die sich bewusst von klassischen Nachrichtenmedien abwenden, weil sie sich von den Inhalten überfordert oder negativ beeinflusst fühlen. Laut aktuellen Zahlen konsumieren nur noch rund 55 % der Bevölkerung regelmäßig klassische Medien. Dennoch zeigte sich Heimgartner optimistisch und betonte die Chancen, die sich aus neuen Kommunikationsformen ergeben.
Sie selbst nutze unter anderem zeitweise Plattformen wie TikTok, um einen Einblick in die Welt der sozialen Medien der Jugendlichen zu bekommen. Eine völlige Verweigerung sozialer Medien bezeichnete sie als „ganz schlecht“, da man dadurch den Anschluss an gesellschaftliche Entwicklungen verliere.
Beitrag von James Square
Ein weiterer Programmpunkt war der Auftritt von James Square, der über die enge Verbindung zwischen dem Vereinigten Königreich und Liechtenstein sprach. Er berichtet unter anderem mit Stolz davon, dass er mit der Erbprinzessin des Fürstentum Liechtensteins einen Baum pflanzen durfte.
Square betonte, dass „die Welt sehr wettbewerbsorientiert“ („The world is very competitive“) sei, und hob hervor, dass die Verbindung zwischen UK und Liechtenstein über das Übliche hinausgehe – „more than a regular connection“. Trotz des Brexits, so Square, bestehe weiterhin eine „fantastic connection“, die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen beruhe.
Gipfeltreffen der Liechtensteiner Immobilien-CEOs
Der dritte Programmpunkt behandelte die aktuellen Entwicklungen im Immobiliensektor des Fürstentums. Im Fokus standen unter anderem das Swarovski‐Projekt sowie die wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den Gemeinden Schaan und Vaduz. Schaan wurde als besonders unternehmensfreundlich dargestellt, was zur Verlagerung von Firmensitzen aus Vaduz führen könne. Parallel steigen sowohl Miet- als auch Kaufpreise deutlich an – Einfamilienhäuser gelten zunehmend als Luxusgut, während Mehrfamilienhäuser an Bedeutung gewinnen. Ein Teil der Diskussion richtete sich auf den Ausbau öffentlicher Verkehrsangebote, wobei betont wurde, dass rund 40 % der Arbeitnehmenden im Fürstentum täglich aus dem Ausland einpendeln.
Vortrag von Sebastian Kurz, ehemaliger Bundeskanzler
Im vierten Programmpunkt referierte Sebastian Kurz über die Chancen und Herausforderungen von Technologie- und Wirtschaftspolitik im globalen Wettbewerb. Er stellte sein gemeinsam mit israelischen Partnern gegründetes Cybersecurity-Unternehmen Dream Security vor, das mit einer Bewertung von etwa 1,1 Milliarden US-Dollar in die Kategorie „Unicorn“ eingeordnet wird.
Dream Security entwickelt KI-basierte Sicherheitslösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen und betreibt Standorte u. a. in Tel Aviv, Wien und Abu Dhabi. Kurz betonte, dass eine der größten Herausforderungen im internationalen Umfeld darin liege, mit innovativen Ländern Schritt zu halten und moderne Konflikte technologisch zu meistern. Er berichtete weiter über seine politischen Netzwerke, u. a. eine Zusammenarbeit der Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit den Die Grünen, und zog Parallelen zwischen politischer Strategie und technologischem Unternehmertum.
Er ergänzte, dass Beratung und Beteiligung nach seiner politischen Laufbahn nicht nur wirtschaftliches Ziel seien, sondern Teil einer globalen Strategie, technologische Souveränität Europas und seiner Partner zu sichern. So betreibt er mit seiner Beratungsfirma SK Management GmbH ein zusätzliches Standbein, das in Österreich Millionengewinne erzielt.
© Emilio Madlener (4db)